Formen der Autoinflammatorischen Syndrome

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Formen der Autoinflammatorischen Syndrome

  • CAPS: Cryopyrin-assoziierte periodische Syndrome:
    MWS: Muckle-Wells-Syndrom,
    FCAS: Familiäres autoinflammatorisches Kältesyndrom,
    NOMID: Neonatal onset multi-systemic inflammatory disorder
  • Schnitzler-Syndrom
  • M. Still
    Adulter M.Still
    Systemische Juvenile Athritis (M.Still)
  • FMF: familiäres Mittelmeerfieber
  • HIDS: Hyperimmunglobulin D Syndrom
  • TRAPS: Tumorrezeptor assoziiertes periodisches Syndrom
  • PFAPA: periodisches Fieber, Aphthen, Pharyngitis, (Lymph-)Adenopathie-Syndrom

Syndrome erklärt

CAPS

(Cryopyrin-assoziierte periodische Syndrome)

Die Cryopyrin-assoziierten periodischen Syndrome (CAPS) sind seltene chronisch-entzündliche Erkrankungen, von denen weltweit nur ca. 1000 Fälle bekannt sind. Die Dunkelziffer bisher nicht erkannter Fälle könnte um ein Vielfaches höher liegen, da diese Erkrankungen bisher vielerorts unbekannt sind.

Man unterteilt CAPS in das Familiäre kälteinduzierte autoinflammatorische Syndrom (FCAS), das Muckle-Wells-Syndrom (MWS) und die Multisystemische entzündliche Erkrankung mit Beginn im Neugeborenenalter (NOMID bzw. CINCA). Ursächlich liegt allen dreien eine Mutation des NLRP3-Gens zugrunde. Diese Mutation führt zur Anhäufung von Interleukin-1ß, einem Entzündungsprotein, welches für die Krankheitssymptome verantwortlich ist. CAPS tritt familiär gehäuft auf, da die Mutation im NLRP3-Gen über mehrere Generationen vererbt werden kann.

Die drei Krankheitsbilder FCAS, MWS und NOMID sind durch wiederkehrende Fieberschübe und Entzündungsreaktionen an verschiedenen Organen gekennzeichnet, unterscheiden sich jedoch hinsichtlich des Schweregrads ihrer Symptome.

FCAS (leichteste Ausprägung)

  • Wiederkehrender Hautausschlag
  • Fieberschübe
  • Abgeschlagenheit, Müdigkeit
  • Gelenk- und Muskelschmerzen
  • Augenrötung, -entzündung
  • Auslöser für Symptome meist Kälte

MWS (mittlere Ausprägung)

  • Wiederkehrender oder täglicher Hautausschlag
  • Fieberschübe
  • Abgeschlagenheit, Müdigkeit
  • Gelenk- und Muskelschmerzen
  • Augenrötung, -entzündung
  • Kopfschmerzen
  • Schleichender Hörverlust
  • Symptomverschlechterung durch Kälte, Stress;
  • häufig kontinuierliche Symptome

NOMID/CINCA (schwerste Ausprägung)

  • Täglicher Hautausschlag
  • Fieber
  • Abgeschlagenheit, Müdigkeit
  • Gelenkentzündung und Muskelschmerzen
  • Augenrötung, -entzündung, Sehstörung
  • Kopfschmerzen, neurologische Symptome
  • Schleichender Hörverlust
  • Proteinablagerungen in den Nieren
  • Kontinuierliche Symptome

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FMF

Familiäres Mittelmeerfieber

Das Familiäre Mittelmeerfieber (FMF) ist eine autosomal-rezessiv vererbte Erkrankung, die gehäuft bei Bewohnern der östlichen Mittelmeerregion auftritt. Die meisten Patienten haben ihre ersten Fieberschübe im frühen Kindes- und Jugendalter. Hierbei handelt es sich um eine chronische Erkrankung, die durch sporadisch auftretende Fieberschübe mit begleitenden Bauch-, Brust- oder Gelenkschmerzen charakterisiert ist. Eine Beeinträchtigung der Nierenfunktion aufgrund schwerer Proteinablagerungen kann in der späten Phase der Erkrankung beobachtet werden.

Schnitzler-Syndrom

Das Schnitzler-Syndrom ist eine äußerst seltene Erkrankung, die durch eine Kombination aus chronischem, urtikaria-artigem Hautausschlag und veränderten Blutwerten (monoklonale Gammopathie, Paraproteinämie) gekennzeichnet ist. Eine monoklonale Gammopathie entsteht durch eine krankhafte Vermehrung eines einzelnen Klons von Antikörper-bildenden Plasmazellen bzw. deren Vorläufern. Die so gebildeten Antikörper (Immunglobuline) gehören einer Immunglobulinklasse an, in der Regel ist es eine monoklonale Gammopathie vom IgM-Subtyp.

Hinzu kommen allgemeine Entzündungsvorgänge an verschiedenen Organsystemen, die sich – ähnlich wie bei CAPS – in Form von Symptomen wie Gelenkschmerzen, Knochen- und Muskelschmerzen, Fieberschüben und Abgeschlagenheit zeigen.

Bisher sind weltweit nur ca. 150 Fälle dieser nicht vererbbaren Erkrankung bekannt, die vorzugsweise im mittleren Lebensalter beginnt und chronisch verläuft. Auch hier wird die Zahl bisher nicht erkannter Fälle vermutlich deutlich höher liegen. Die Therapie des Schnitzler-Syndroms ist bisher sehr schwierig und führt meist trotz ständiger Medikamenteneinnahme nicht zu Beschwerdefreiheit der betroffenen Patienten. Herkömmliche Behandlungsmöglichkeiten umfassen Kortison und andere entzündungshemmende Medikamente mit oft nur mäßiger Wirksamkeit. Aktuell werden in Studien Interleukin-1ß-neutralisierende Medikamente auf ihre Wirksamkeit und Verträglichkeit auch beim Schnitzler-Syndrom überprüft.
M. Still

Die systemische juvenile idiopathische Arthritis (M.Still) und Adulter M. Still sind Sonderformen der rheumatoiden Arthritis.

Die systemische juvenile idiopathische Arthritis (M.Still) gilt gemeinhin als schwerste Form des kindlichen Rheumas und kann sich auf den gesamten Organismus ausweiten. Die Krankheit, die bei Kinder >16 auftritt, beginnt meist mit periodischen Fieberschüben, gefolgt von Entzündungen mehrerer Gelenke und einem lachsfarbenen, unbeständigem Hautausschlag. Andere Symptome wie generalisierte Lymphdrüsenschwellung und Leber- und/oder Milzschwellung sind möglich.

Das Still-Syndrom des Erwachsenen (Adulter M. Still) ist eine seltene systemisch-entzündliche Erkrankung, deren Ursache bisher unklar ist. Das Krankheitsbild ist charakterisiert durch periodische Fieberschübe, in der Regel begleitet von einem flüchtigen, kleinfleckigen,  lachsfarbenen Hautausschlag vorwiegend im Oberschenkel- und Rumpfbereich und Entzündungen von mehreren Gelenken.

HIDS/MKD

Hyperimmunglobulin D Syndrom / Mevalonatkinasedefizienz

Das Hyperimmunglobulin D Syndrom) ist eine erblich bedingte Erkrankung, die mit wiederkehrenden Fieberschüben einhergeht. Das Hyperimmunglobulin D Syndrom beginnt üblicherweise schon im ersten Lebensjahr. Die meisten Episoden werden von Schwellungen der Halslymphknoten, Bauchschmerzen sowie Erbrechen, Durchfall oder beidem begleitet. Häufig treten auch Kopfschmerzen, Gelenkschmerzen oder Entzündungen der großen Gelenke und Hautausschläge auf.

TRAPS

Tumornekrosefaktor-Rezeptor 1-assoziiertes periodisches Syndrom

TRAPS ist eine entzündliche Erkrankung, die durch wiederkehrende Schübe von hohen Fieberspitzen charakterisiert ist, welche gewöhnlich zwei bis drei Wochen dauern. Das Fieber wird typischerweise begleitet von gastrointestinalen Beschwerden (Bauchschmerzen, Erbrechen, Durchfall), schmerzhaftem rotem Hautausschlag, Muskelschmerzen und periorbitale Schwellung. Eine Beeinträchtigung der Nierenfunktion aufgrund schwerer Proteinablagerungen kann in der späten Phase der Erkrankung beobachtet werden. Die Krankheit ist autosomal dominant vererbbar, so dass es möglich ist, dass ähnliche Fälle in derselben Familie auftreten.

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PFAPA

Periodisches Fieber, Aphthen, Pharyngitis, (Lymph-)Adenopathie-Syndrom

PFAPA ist eine autoinflammatorische Erkrankung bei der sich die Fieberepisoden meist vor dem fünften Lebensjahr manifestieren. Sie beginnen sehr regelmäßig alle 3-8 Wochen mit abrupt ansteigendem Fieber > 39 °C, das sich nach 3-6 Tagen spontan zurückbildet. Begleitet werden diese Fieberepisoden mit dem namensgebenden Symptomenkomplex, aber auch Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und Bauchschmerzen sind typisch.

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